Antiche Danze ed Arie per Liuto

Ottorino Respighi (1879-1936) gilt als der bekannteste italienische Komponist des 20. Jahrhunderts. Berühmt wurde er vor allem mit seinem Triptychon Fontane di Roma (1916), Pini di Roma (1923) und Feste Romane (1928). Respighis Faszination für alte Musikstile zeigt sich in vielen seiner Werke. Eine beträchtliche Anzahl sind Bearbeitungen italienischer Clavier- und Lautenmusik aus Renaissance und Barock. Beispiele hierfür sind Gli Uccelli (Die Vögel) und Antiche Danze ed Arie per Liuto. Letzteres wurde von einer Sammlung von Werken für Laute aus dem 16. und 17. Jahrhundert inspiriert. Respighi bearbeitete diese zu einer Reihe von drei Suiten, die jeweils aus vier Teilen bestehen. Die erste Suite, ursprünglich für Kammerorchester, komponierte er 1917 kurz nach seinem Erfolgserfolg Fontane di Roma. Den ersten Teil stützte er auf Ballettmusik des italienischen Komponisten Simone Molinaro. Der zweite Teil ist eine Adaption einer Gagliarda von Vincenzo Galilei, Vater des Physikers und Astronomen Galileo. Die letzten beiden Teile basieren auf zwei anonymen Werken vom Ende des 16. Jahrhunderts: A Villanella und A Paso Mezzo e Mascherada. Die Suite wurde am 17. Dezember 1917 in Rom uraufgeführt und war ein großer Erfolg. Laut einer Aussage von Respighis Frau wurde das Werk mit außerordentlicher Begeisterung aufgenommen und die Aufführung mit lobenden Kritiken bedacht.